08.11.2012

Ab heute im Kino: Süßes Gift

Seit dem Ende der Kolonialisierung pumpten reiche Länder 600 Milliarden Dollar Hilfe zur Entwicklung nach Afrika - mit teils katastrophalen Konsequenzen.

Peter Hellers Film "Süßes Gift - Hilfe als Geschäft" zeigt anhand von drei Beispielen in Mali, Kenia und Tansania, dass Entwicklungshilfe nichts gebracht hat. Entwicklungshilfe ist keine Lösung - ist sie gar das eigentliche Problem? Entwicklungshilfe ist für die meisten Staaten des Kontinents ein einziges Desaster, denn sie kann abhängig machen - Korruption und Passivität fördern. Sie zerstört den Anreiz, gut zu wirtschaften und aus eigenen Kräften die Armut zu bekämpfen. Außerdem zementiert sie die bestehenden Gegebenheiten: Entwicklungshilfe sichert im Norden der Welt Zigtausende Arbeitsplätze und die Banken der Geberländer verdienen mit. Denn Entwicklungshilfe ist kein Geschenk, sondern ein Business.

Der Film packt Tabus der Nord-Süd/Afrika-Szene an und stellt Erkenntnisse und Aussagen afrikanischer Fachleute in den Mittelpunkt des Films. Er entwirft und hinterfragt einen Weg, wie sich die Länder Afrikas selbstbestimmt entwickeln könnten [W-film / CB].



Weitere Informationen

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Film zeigt:Entwicklungshilfe ist keine Hilfe, sondern bestärkt Afrika in seiner Unselbständigkeit. DieEntwicklungsshilfeindustrie hat die starke Tendenz, den Afrikanern vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben. Haben denn alle die besondere Kompetenz, um den Afrikanern zu helfen sich aus der dauerhaften Abhängigkeit von ausländischem Beistand zu befreien? Der weitverbreitete Paternalismus, also die Neigung, besser als der Betroffene zu wissen was gut für ihn ist, droht die Menschen zu entmündigen. Warum wird den Afrikanern immer wieder eingeredet, dass sie ihre Probleme nicht selbst lösen könnten? Es scheint schwer zu sein, die Menschen ihren eigenen Ideen zu überlassen. Immer nimmt sie jemand bei der Hand. Es ist nach wie vor unmöglich nüchtern über Fehler in der Entwicklungshilfe zu diskutieren. Wer sich für die Entwicklungspolitik engagiert, muss mit Intransparenz und Veruntreuung rechnen. Das Problem ist, dassalleEntwicklungsorganisationen Teil des Systems in den Einsatzländern sind. Zur Erreichung bestimmter Ziele, geht nichts ohne "einflussreiche Freunde." Das sind aber oft Eliten, die der Bevölkerung das "Fell über die Ohren ziehen. "Zweifel an der Wirkung der Entwicklungshilfe sind immer noch nicht politisch korrekt.Wer anderer Meinung ist, ist inkompetent oder vorurteilsbeladen. An der Idee etwas Gutes zu tun, wird festgehalten, obwohl die Realität diese schon längst widerlegt hat.
Volker Seitz, Autor "Afrika wird armregiert"

Kommentar veröffentlichen