07.07.2010

Tansania contra Entwicklungshilfe

Bei ausland kompakt im ZDFinfokanal: Für den kenianischen Ökonom James Shikwati ist die Entwicklungshilfe für Afrika eher ein Fluch als ein Segen. Sie habe die Kluft zwischen Bevölkerung und Regierung in den afrikanischen Ländern weiter vertieft. Zum einen nimmt die Hilfe von außen den Landesfürsten Eigeninitiative und Verantwortung, sagt er. Zum anderen unterstütze sie korrupte Eliten und Diktatoren. Shikwati fordert ein Ende der Entwicklungshilfe, damit die afrikanischen Staaten endlich gezwungen seien, sich selbst zu entwickeln.
Sendezeiten: 7.7. 18:02; 8.7. 6:30, 9:30, 16:15; 9.7. 5:30, 14:45

Weitere Informationen
"Fluch der guten Tat" in der ZDF Mediathek

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Interessante und auf den ersten Blick plausible Perspektive.

Was mir etwas zu kurz kommt, ist die kulturelle Einstellung der Menschen.

Damit meine ich, dass sich natürlich Menschen an externe Hilfe gewöhnen und diese auch in langer Sicht erwarten, aber ich frage mich ob vielleicht auch die eigene, schon vor der Hilfe da gewesene persönliche Einstellung einen Teil zum geringen Selbstvertrauen beiträgt.

Andere afrikanische Völker haben die Einstellung , dass Gott ihre Lage schon richten wird und nehmen schlechte Lebenssituationen einfach hin. (Vgl. ZDF Mediathek; Lagos: Das tägliche Wunder) Zudem hatten sie nie eine Regierung auf die sie bauen konnten.

Der Beitrag ist sehr interessant, aber die Schlussfolgerung das Hilfsorganisationen einen "Keil" zwischen Bevölkerung und Regierung getrieben haben finde ich etwas weit her geholt.

Feedback willkommen....

Anonym hat gesagt…

Ich glaube nicht, dass es sinnvoll wäre, die Geldtöpfe für Entwicklungszusammenarbeit zu schließen. Die Probleme sind doch viel eher, dass das Geld nicht immer sinnvoll eingesetzt wird, dass es oft nicht die Menschen erreicht, die es am dringendsten brauchen, und dass Geldzusagen oft von wirtschaftlicher "Zusammenarbeit" (Privatisierung, Öffnung der Märkte) abhängig sind, die Nöte und Abhängigkeiten oft weiter verschärft.

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