12.03.2013

Chile - Segen und Fluch einer Kupfermine

Aus dem Bauch der größten Kupfermine der Welt im Norden Chiles ertönt ein lautes Gewitter: Maschinen hämmern, Felswände explodieren, donnernd wird Gestein verladen. Die Bergarbeiter von Chuquicamata sind diesem Lärm Tag für Tag ausgesetzt. Raul Alfaro arbeitet seit 18 Jahren als Lkw-Fahrer in der Mine. Über schmale Serpentinen transportiert er das Gestein zu den Schmelzöfen, wo aus dem glühenden Erz Kupfer gewonnen wird. Mit seiner Frau Victoria und drei Kindern lebt Raul in der Bergarbeiterstadt am Rande der Kupfermine. Bis vor einiger Zeit fühlten sich hier alle wohl. „Chuquicamata war wie eine große Familie", erinnert sich seine Frau Victoria. Der Minenbetreiber Codelco übernahm für die Bergarbeiter nicht nur die Mietkosten, sondern baute auch Schulen, Kindergärten und Sportstätten. Doch mit dem chilenischen Staatskonzern kam nicht nur Segen, sondern auch Fluch über Chuquicamata. Die Gesundheit der Einwohner ist durch giftigen Mineralienstaub, der überall in der Luft liegt, gefährdet. Und da sich die Kupfermine immer weiter ausbreitet, verlieren viele Menschen ihre Heimat. Planierraupen zerstören nach und nach alle Häuser, auf den Straßen ist kaum mehr jemand zu sehen. Chuquicamta verwandelt sich in eine Geisterstadt. Auch Raul muss mit seiner Familie umziehen und in der Nachbarstadt Calama einen Neuanfang wagen [Arte].

13.03.2013, 13:00 - 13:55 Uhr, Arte
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