31.08.2010

Finanzhilfe als Interessenpolitik

Auch NZZ Online berichtete kürzlich, dass Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel Finanzhilfe zunehmend von deutschen Wirtschaftsinteressen abhängig machen will (siehe Artikel hier). FAIRPLAY GLOBAL hatte dies bereits nach einem Interview Niebels mit dem Handelsblatt im Juli kommentiert.


Laut NZZ Online soll die "Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen eingeschränkt und die zwischenstaatliche Hilfe ausgebaut werden". Dies ist aus mehreren Gründen problematisch: zum einen sind internationale Organisationen häufig gegenüber Regierungen näher an den Bedürfnissen der Bevölkerung und in ihrer Arbeit im "Kleinen" erfolgreicher, zum anderen wächst bei einer Konzentration von Entwicklungshilfegeldern auf einige wenige Akteure die Gefahr der Veruntreuung und Umverteilung des Kapitals von unten nach oben.

Paradoxerweise sind die geplanten Umstrukturierungen deutscher Entwicklungspolitik, so NZZ Online, unter anderem einem Wettbewerb mit China geschuldet. Dies verbinde nach Niebels Einschätzung Entwicklungsprojekte ganz offen mit ihren eigenen wirtschaftlichen und politischen Interessen.

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